Nathan der Weise
Die Handlung spielt in Jerusalem zur Zeit des dritten Kreuzzuges. An jenem heiligen Ort also, den schon damals alle drei Religionen für sich reklamierten. Sultan Saladin wendet sich wegen eines Darlehens an den jüdischen Kaufmann Nathan. Im Gespräch stellt er Nathan die Frage, welche der drei Religionen dieser für die Wahre hält. Nathan antwortet mit der berühmten Ringparabel. Darin geht es um eine Familientradition, nach der der Vater einen kostbaren, mit besonderer Kraft ausgestatteten Ring jeweils seinem liebsten Sohn zu vererben hat. Nun tritt der Fall ein, dass ein Vater seine drei Söhne alle gleich liebt. Er lässt zwei perfekte Kopien des Ringes anfertigen, und so erbt jeder Sohn einen Ring. Die Söhne streiten sich, wer nun den echten Ring habe. Ein Richter trägt jedem von ihnen auf, so zu leben und zu handeln, als wäre sein Ring der Echte und erst nach langer Zeit wiederzukommen. Dies ist der bis heute gültige Kern von Lessings
Botschaft: Eine Religion muss ihre Werte hier und heute leben. Im Stück ist Saladin so beeindruckt, dass er, der muslimische Herrscher, dem Juden Nathan die Freundschaft anbietet.
Schulvorstellung
Altersempfehlung: 16+ / ab 10. Klasse